Patchwork-Tasche häkeln (Teil 2)

Heute stelle ich dir den 2. und letzten Teil der Anleitung für diese…

… Patchwork-Tasche zur Verfügung. Vielleicht erinnerst du dich noch daran, dass am Ende des letzten Posts der Korpus fertig war. Deswegen mache ich hier einfach weiter mit …

Schritt 4:

Für der Abschluss häkelst du eine Reihe dunkelblauer fester Maschen in das obere Glied , der bei mir ebenfalls, dunkelblauen Kettmaschen …

… dann eine Reihe Kettmaschen in pink, eine Reihe fester Maschen in das obere Maschenglied der vorherigen Kettmaschen (das ergibt den messerscharfen Farbübergang von blau nach pink, ohne störende Maschenfüßchen) und dann eine ganz normale Reihe fester Maschen. In der nächsten Reihe werden die Schlitze für die Aufnahme der Henkel gearbeitet. Da sich meine Schlitze über 10 Maschen erstrecken (hängt von der Breite der Henkel ab), habe ich in der folgenden Reihe an den entsprechenden Stellen – hier 14 cm rechts und links der Taschenseite – anstelle von 10 festen Maschen 10 Kettmaschen und an gleicher Stelle in der darauffolgenden Reihe 10 Luftmaschen gehäkelt.

Die Reihen, die jetzt noch folgen, bilden später den Saum. Entweder häkelst du einfach 3 Reihen feste Maschen in pink, oder aber du fügst noch ein paar dunkelblaue Noppen ein. In diesem Fall häkelst du eine Reihe fester Maschen, eine Reihe in der sich 5 feste Maschen mit einer Noppe, bestehend aus 5 zusammen abgemaschten Stäbchen, abwechseln und danach eine letzte Reihe fester Maschen.

Von der rechten Seite sieht das dann so …

… aus. Später wird das Taschenfutter vor dem Einnähen unter diesen Saum geschoben und so bietet der Blick ins Tascheninnere eben auch ein paar hübsch nebeneinander aufgereihte Noppen!

Schritt 5:

Bei dieser Tasche habe ich die Henkel nicht direkt angenäht, sondern sie über einen langen Umweg aus Schlaufen, Rechteckringen, Amigurimis und weiß der Henker was sonst noch befestigt. Warum eigentlich???

Beginnen wir mit den Rechteckringen. So verwirrend es auch ist, die Dinger heißen tatsächlich so – auch wenn ein Ring mich stets an etwas Rundes denken lässt – und sind für kleines Geld online zu kaufen. Meine haben die Maße 3,5 cm x 2 cm und wurden von mir sofort umhäkelt, weil sie in meinen Augen dann wertiger erscheinen.

Das Ganze hab‘ ich nicht nur ein- sondern 4-mal in zwei Grünvarianten gemacht.

Danach mussten die Schlaufen her! Sie sind bei mir 3 cm breit, 10 cm lang, tunesisch gehäkelt …

… und werden abschließend durch die umhäkelten Metalldinger gezogen.

Dann hab‘ ich die 4 Teile noch verziert, indem ich das eine oder andere gehäkelt habe. Der Phantasie (mit „ph“ find‘ ich’s nach wie vor schöner!) sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Hier seht ihr am Beispiel EINER zukünftigen Schlaufe die dafür notwendigen Einzelteile …

… und … ZACK … sind sie schon aufgenäht. In die Blütenmitte hab‘ ich noch 5 Knötchenstiche in „sonnengelb“ gestickt.

x 4 =

Achte beim Verzieren der Schlaufen darauf die unteren 2 cm freizulassen, da sie damit an den Korpus genäht werden. Dabei werden sie von der rechten Seite durch den Schlitz gezogen und auf der linken Seite festgenäht.

Und so sieht das dann von vorn aus:

Nachdem ich alle Schlaufen angenäht habe, geht es mit den eigentlichen Henkeln weiter.

Auch die sind 3 cm breit, 60 cm lang und tunesisch gehäkelt … einer ist gestreift und einer „genoppt“. Die mittleren 44 cm habe ich danach zusammengehäkelt und mit Füllwatte gestopft.

Demnach habe ich auf jeder Seite der Henkel 8 cm als Band stehenlassen, damit ich sie durch die umhäkelten Rechteckringe ziehen und festnähen konnte.

Schritt 6:

Wie fast immer habe ich die Tasche zum Schluss eingefüttert, wobei sich die Maße des Futters aus den Maßen der fertigen Tasche ergeben.

Zur Versteifung des oberen Randes habe ich noch einen ummantelten Draht eingelegt. Macht aber gar nix, wenn du das einfach knickst!

So!!! Jetzt folgt noch ein beherzter Blick ins gefütterte Tascheninnere.

Auf diesem Foto kannst du schön den noppigen Futtersaum erkennen. Und weil ich finde, dass diese Anleitung nach einem Abschlussbild schreit, zeig‘ ich dir hier nochmal die komplette, aus einer Zinkillion Einzelteilen bestehende Tasche:

Entgegen meinen sonstigen Gepflogenheiten, gebe ich euch heute, kurz vor Schluss noch einen kleinen Ausblick auf das, was als nächstes kommen wird.

Vielleicht ist es ja ein bisschen peinlich, aber ich nutze meinen eigenen Blog um Anleitungen, die ich nicht mehr so auf dem Schirm habe, „nachzuschlagen“. Also wollte ich mir neulich die Anleitung für meine Mohnblüte nochmal angucken. Und was musste ich feststellen?! Die hab‘ ich gar nicht eingepflegt!!! Also werde ich das selbstverständlich nachholen. Wen’s also interessiert, als nächstes folgt die Anleitung für eine solche Mohnblüte …

… nebst Blättern …

… und danach die, für die ganze Tasche.

Bis dahin wünsche ich wie immer eine schöne Zeit und grüße euch herzlich!

Eure Tante Strickwahn

verlinkt mit: HoT , DvD ,  Kreativsalat  , magic crafts und Lieblingstuecke

5 Gedanken zu “Patchwork-Tasche häkeln (Teil 2)

  1. Hallo Tante Strickwahn,
    also so eine entzückende Tasche hab ich noch nie gesehen – vor allem keine selbstgemachte! Die zinkillion (ich musste lachen während des Lesens!) süßen Details, oh Gott! Ich würde mir beim Häkeln die Finger brechen. Ich schaff grad noch ganz einfache Amigurumi oder einen Topflappen. Danke fürs Zeigen der schicken Tasche beim DvD und liebe Grüße!
    11i
    PS.: Peinlich finde ich es absolut nicht, dass du den Blog als Nachschlagewerk benutzt. Ich mach das auch, z.B. mit Rezepten. Warum soll man irgendwo noch einen Ordner anlegen – egal ob digital oder analog – wenn man es auf dem Blog schön geordnet abspeichern kann. Ich finds großartig!

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    1. Liebe ELFi,

      ich danke dir ❤-lich für dein schönes Kompliment und versichere dir, dass ich zwar häkeln, dafür aber keine Karten machen kann. Ich hab‘ vor 2 oder 3 Jahren mal welche zu Weihnachten gebastelt und bin fast daran verzweifelt! Hat ewig gedauert!!!
      Abschließend bedanke ich mich bei DIR für die Möglichkeit meine Tasche in deiner Link-Party zeigen zu können und wünsche dir eine schöne Zeit!

      Viele Grüße von Tante Strickwahn

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      1. Und eben diese Tatsache, dass jede von uns ein anderes Steckenpferd hat und ihr Handwerk beherrscht, macht die LinkParty jeden Dienstag so kunterbunt und abwechslungsreich! Lieben Gruß

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  2. Boah, die ist ja toll. Ich bin begeistert. Bin leider nicht mehr so viel mit der Häkelnadel unterwegs, es reicht meist nur noch für handgroße Projekte.
    Ich nutze meinen Blog übrigens auch als Datenbank, vor allem für Dinge, die ich schon mal genäht habe und welches Schnittmuster ich verwendet habe.
    LG
    Kerstin

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    1. Hallo Kerstin,

      ich freu‘ mich, dass dir die Tasche so gut gefällt!
      Das Praktische an meinen eigenen Blogaufzeichnungen ist, dass ich mir nicht alles merken muss (würde ich ganz nebenbei auch gar nicht mehr schaffen) und ich hier alles bestmöglich ausformuliert habe, sodass ich mich nicht selbst mit den eilig hingeschmissenen Hieroglyphen meiner handschriftlichen Notizen nerven muss.

      ❤-liche Grüße zurück

      Petra

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